Preise bleiben weiter im Höhenflug



Immobilienmarkt. Die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser werden auch im kommenden Jahr steigen. Und Kapitalanleger müssen sich mit weiter sinkenden Renditen zufriedengeben.


Wer Anfang dieses Jahres gehofft hatte, die Lage auf dem Stuttgarter Immobilienmarkt würde sich zum Jahresende hin etwas entspannen, sieht sich weiter steigenden Preisen ausgesetzt.



Das bestätigt jetzt auch der City Report Stuttgart 2017 des ivd Immobilienverbandes Deutschland, der diese Woche vorgestellt wurde. Von diesen Preissteigerungen sind aber nicht nur die Käufer betroffen. Bei rund einem Viertel aller Wohnungen in der Landeshauptstadt liegen die Mieten längst bei 15 Euro pro Quadratmeter und mehr. Zum Vergleich: In München ist diese Preisgruppe mit einem Anteil von 63 Prozent am höchsten.


Da Mietwohnungen für viele Familien mit Kindern in Stuttgart immer öfter nicht mehr bezahlbar sind, werde in das Umland ausgewichen, so Professor Stefan Kippes vom ivd-nahen Marktforschungsinstitut. „Deshalb werden die Pendlerbewegungen auch weiter zunehmen und damit auch die Immissionen, da die meisten Menschen mit dem eigenen Pkw zwischen Arbeitsstätte und dem Wohnort pendeln“, prognostoziert Kippes. Auch für das kommende Jahr sieht der Immobilienökonom keine Entschärfung bei den Preisen. „Die Dynamik war auch gerade im zweiten Halbjahr 2017 außergewöhnlich stark“, kommentiert er das aktuelle Zahlenmaterial. So liegt der Kaufpreis für ein frei stehendes Einfamilienhaus in der Landeshauptstadt aktuell bei durchschnittlich 975
000 Euro.


Auch das Preisniveau bei Eigentumswohnungen/Neubau zog in Stuttgart im Herbst 2017 gegenüber dem Frühjahr weiter an. Für eine neu gebaute Eigentumswohnungen müssen Käufer jetzt im Durchschnitt 6400 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen. Für Wohnungen aus dem Bestand werden aktuell durchschnittlich Preise von 4150 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Während sich die Preise für die Eigentumsbildung in der Landeshauptstadt seit dem Jahr 2007 nahezu verdoppelt hätten, gehe die Schere zwischen Kaufpreisen und Mieten weiter auseinander, berichtet Stephan Kippes. So stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 8,2 Prozent, während die Mieten lediglich um 3,1 Prozent in der Landeshauptstadt anzogen.


Unterm Strich bedeute das für einen Kapitalanleger, aktuell deutlich weniger Rendite zu erzielen als noch vor ein paar Jahren. Der Marktforscher warnt davor, mangels anderweitiger Anlagemöglichkeiten sich jetzt auf jede Immobilie zu stürzen, die auf dem Markt angeboten wird. „Kapitalanleger sollten schon ganz genau prüfen, ob das Angebot auch langfristig betrachtet eine lohnende Investition ist.“ Lohnen könnte es sich dann, wenn die derzeit günstige Situation auf dem Kapitalmarkt zur Finanzierung ausgenützt werden kann, so Kippes.