„Unverzichtbar für die Region“



Jubiläum. Der Hafen Stuttgart ist das größte Güterverkehrszentrum in der Region. Seit 60 Jahren wird von hier aus das Umland mit Waren aus der ganzen Welt versorgt.

Es gibt Träume, die werden wohl nie in Erfüllung gehen. Zum Beispiel eine Wohnung mit Blick auf das bunte Treiben am Stuttgarter Hafen. „Irgendwo muss man auch Lärm machen können. Wer will schon an einem Ort wohnen, wo es ständig laut ist“, fragt Carsten Strähle.



Im Video gibt es einige Eindrücke vom Stuttgarter Hafen aus der Wassersicht.

„Wir leben nicht von schöner wohnen, sondern von schöner schaffen“, sagte der Geschäftsführer des Hafens mit Blick auf die Weinberge.

Und schicke Büros? „Welche Anwaltskanzlei würde so eine Belästigung wohl als Mieter akzeptieren“, erteilt er entsprechenden Ansinnen eine Absage. Zumal der Hafenbetrieb mit seinem Zugverkehr, den Kränen und dem Lkw-Verkehr auch nicht ganz ungefährlich sei. Auch deshalb ist der Hafen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Außer zu besonderen Anlässen.

Der dieser Tage 60 Jahre alt gewordene Stuttgarter Hafen zählt mit einer Fläche von 99 Hektar und einem Umschlag von rund 3,5 Millionen Tonnen im zurückliegenden Jahr eher zu den kleinen Häfen in Deutschland. Manch ein Zeitgenosse witzelte auch schon mal in Anbetracht der geringen Schiffsdichte, in Stuttgart würde es nicht „Schiff ahoi“ sondern „Hoi, a Schiff“ heißen. Zum Vergleich: Der größte Binnenhafen Duisburg kommt auf einen jährlichen Umschlag von 54,1 Tonnen.

„Als Güterverkehrszentrum ist der Hafen Stuttgart für die Region unverzichtbar“, stellt Carsten Strähle klar. Das sieht man auch an der langen Warteliste auf eine freie Fläche am Hafen, obwohl der Hafen Stuttgart eher zu den teureren Plätzen gehört. Das sei aber vor allem der einzigartigen Lage geschuldet, erklärt Strähle. So liegt die Stärke des Stuttgarter Logistikschwerpunkts darin, dass gleich drei unterschiedliche Transportmittel – Wasser, Schiene und Straße – an einem Platz zur Verfügung stünden. Trimodalität nennen das die Hafen-Logistiker.

Der Geschäftsführer des Stuttgarter Hafens macht keinen Hehl daraus, dass es durchaus auch Erweiterungsbedarf gebe. Vor allem im Containerbereich ist geplant, den aktuellen Umschlag von 90
000 Containern durch Flächenumstrukturierungen zu verdoppeln. Wenn dann auch noch in den nächsten Jahren die Schleusen verlängert werden, so dass auch längere Schiffe den Stuttgarter Hafen anfahren können, dürfte der Umschlag nochmals zulegen. Jetzt wird aber erst einmal gefeiert. Den Anfang macht ab dem 9. April eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus, gefolgt von den Student Days am 19./20. Juli, einem Konzert am 13./14. Juli und dem traditionellen Hafenfest am 21. und 22. Juli.