Wie viel Marke braucht der Makler?


Trend. Erfolgreiche Premiere: Rund 80 Makler aus der Region Stuttgart informierten sich beim 1. Immobilienforum Stuttgart im Pressehaus über Real Estate Branding und rechtssichere Immobilieninserate.

Die Zeiten sind für Immobilienmakler nicht einfacher geworden. Seit der Einführung des Bestellerprinzips für Mietwohnungen, nach dem nur noch der eine Provision an den Makler zu bezahlen hat, der den Auftrag erteilt hat, ist diese Geschäftssparte bei vielen Maklern komplett weggefallen. Andererseits führt der große Nachfrageüberhang seit dem Jahr 2005 bei Kaufimmobilien dazu, dass vielen Maklern einfach die Angebote fehlen.



Hinzu kommt, die Akquise neuer Objekte ist äußerst zeitaufwendig, weil sich nicht nur viele Mitbewerber um die Vermittlung des gleichen Objekts bewerben, sondern immer öfter die Hausbesitzer ohne Einschaltung eines Maklers verkaufen. Professor Dr. Stefan Hencke ist sich sicher: Immobilienmakler, die sich langfristig am Markt positionieren wollen, müssen sich deshalb auch als Marke wiederfinden. Wer das nicht macht, werde über kurz oder lang vom Markt verschwinden, rät der Chief Executive Officer (CEO) der Convensis Group, ein auf PR und Vermarktungskommunikation spezialisiertes Unternehmen, jetzt auf dem 1. Immobilienforum Stuttgart den rund 80 Immobilienexperten im Pressehaus.

Der Weg zur Marke führt aus Sicht von Stefan Hencke über eine unverwechselbare Identität, die eine große Übereinstimmung mit der potenziellen Zielgruppe erzielt. Um das zu erreichen, müsse der Makler seine Kunden und Bedürfnisse kennen – „Verstehe ich meinen Kunden?“ – und mit ihnen über die unterschiedlichsten Kanäle kommunizieren. „Eines der wichtigsten Ziele besteht dabei darin, Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu erlangen“, so Stefan Hencke. Die Marke stehe dabei in der Kommunikation mit dem potenziellen Kunden als Symbol für dessen Qualität und Leistungen.



Ein Anspruch, den auch das Immobilienforum Stuttgart hat. „Wir wollen unseren Kunden neben der hohen Reichwerte bei den Inseraten auch einen zusätzlichen Mehrwert bieten“, erläutert Malte Busato, Leiter Key Account und Rubrikenmärkte bei der Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung, das Konzept der neuen Veranstaltung aus dem Pressehaus.

Apropos Anzeigen: Seit dem Inkrafttreten der Novelle zur Energieeinsparverordnung EnEV 2014 im Jahr 2014 bekamen 664 Immobilienunternehmen Post von sogenannten Abmahnvereinen; weil sie in Immobilienanzeigen nicht alle geforderten Pflichtangaben aufgeführt hatten oder die Energieausweise nicht den aktuellen Bestimmungen genügten, so Rudolf Koch von der Wettbewerbshotline des IVD Immobilienverbands Deutschland auf dem Immobilienforum.

So gehören zu den Pflichtangaben in Inseraten das Baujahr des Gebäudes, der Energieträger der Heizung, die Art des Energieausweises mit Endenergieverbrauch/-bedarf, der Wert sowie die Angabe der Energieeffizienzklasse. Keinen Energieausweis benötigten laut Rudolf Koch Denkmalschutzobjekte, Wohngebäude unter einer Fläche von 50 Quadratmetern, Gebäude, die religiösen Zwecken dienen, Gebäude, die überwiegend für die Aufzucht und Haltung von Tieren dienen, sowie Wohngebäude, die für eine Nutzungsdauer von weniger als vier Monaten bestimmt sind und der Energieverbrauch weniger als 25 Prozent des zu erwartenden Verbrauchs bei ganzjähriger Nutzung beträgt.

Nach dem großen Erfolg soll das Immobilienforum Stuttgart im nächsten Jahr wiederholt werden.