„Historisch höchstes Transaktionsvolumen“

Investmentmarkt. Mit einem Transaktionsvolumen von über 2,3 Milliarden Euro legte der Investmentmarkt in der Landeshauptstadt im zurückliegenden Jahr einen historischen Höhenflug hin.

Es geht noch mehr! Beflügelt von der hohen Nachfrage nationaler und internationaler Investoren stieg das Transaktionsvolumen auf dem Stuttgarter Investmentmarkt auf 2,3 Milliarden Euro und erreichte damit zum Jahresende seinen bislang höchsten Wert, der je in der Landeshauptstadt für diesen Bereich erfasst wurde.

Zurückzuführen sei dies vor allem auf großvolumige Verkaufsobjekte wie beispielsweise die beiden von der Allianz in der Innenstadt genutzten Areale, das Stuttgarter SI-Centrum und auch das ehemalige SSB-Gebäude in Degerloch, so Frank Leukhardt von Colliers International Deutschland in Stuttgart. Diesen Wert bestätigt auch E&G Real Estate. Geschäftsführer Björn Holzwarth kommt sogar auf 2,34 Milliarden Euro – „das höchste Transaktionsvolumen in der Geschichte des Stuttgarter Investmentmarktes“.

„Die Nachfrage der Investoren ist ungebrochen hoch, weil der Stuttgarter Immobilienmarkt als unterbewertet gilt“, sagt Frank Leukhardt über das große internationale Interesse an einem Immobilienerwerb in der Landeshauptstadt. Im laufenden Jahr dürfte allerdings das Transaktionsvolumen hinter dem Wert von 2018 zurückbleiben. Ladenhüter seien nach wie vor gewerbliches Teileigentum, wenn es nicht als Gesamtes verfügbar sei, und „Gelegenheiten“ zu überhöhten Preisen, ergänzt Björn Holzwarth.

Anders die Entwicklung bei den Büroimmobilien. Hier war das zurückliegende Jahr „eher durchschnittlich“, so David Grun von Pflugfelder Immobilien. Zwar sei die Leerstandsquote leicht angestiegen, dennoch bestehe immer noch ein großer Nachfrageüberhang. Das führte dazu, dass die Mieter von Büroflächen im Vergleich zum Vorjahr höhere Preise akzeptierten. Allerdings geht E&G Real Estate derzeit nicht davon aus, dass die Spitzenmiete kurzfristig weiter ansteigen wird. Björn Holzwarth notiert aktuell eine Spitzenmiete von 23 Euro/Quadratmeter in Stuttgart und eine leicht gegenüber dem Vorjahr angestiegene Durchschnittsmiete von 13,90 Euro.

Anders im Handel: Vor allem in den B- und C-Lagen fielen die Mietpreise, während die hochpreisigen Innenstadtlagen ihr Mietpreisniveau noch weitgehend halten konnten.

Beim klassischen Zinshaus (Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage) stiegen allerdings die Mieten nicht im selben Umfang wie die Kaufpreise, erläutert Robin Frank von der BW-Bank-Immobilientochter. „Das drückt auf die Rendite.“ So waren Kaufpreisfaktoren von zum Teil deutlich über dem 25-Fachen der Jahresmiete bei innerstädtischen Mehrfamilienhäusern keine Seltenheit. „Höhere Nachfrage, höhere Preise, niedrigere Renditen“ – das bestätigt auch der Sillenbucher Makler Wolfgang Link. Mittlerweile liege die Rendite bei einer vermieteten Wohnimmobilie oft sogar unter drei Prozent. „In diesem Jahr wurden einige Objekte verkauft, deren Rendite nach der Instandhaltung einen erheblichen Verlust ergibt“, so der Makler.