Bauen. Viele Baugemeinschaften scheitern, bevor sie richtig angefangen haben. Oft fehlt es am Know-how und der Erfahrung, komplexe Bauvorhaben umzusetzen. Ein großer Bauträger bietet Hilfe an.
Am Anfang herrscht eitel Sonnenschein. Doch schon die Suche nach und die Bewerbung um ein vergünstigtes kommunales Grundstück können für die Baugemeinschaft zur Zerreißprobe werden, weiß Alexander Heinzmann, Geschäftsführer der Wüstenrot Haus- und Städtebau.
Auch wenn das Bedürfnis, gemeinsam zu bauen, groß sei, unterschätzten viele Bauwillige die Komplexität, die heute hinter einem gemeinsamen Bauprojekt stecke. „Und Geld lässt sich nur dann mit einem gemeinsamen Projekt sparen, wenn es professionell geplant wird.“ Bauen mit einer Baugemeinschaft macht das Bauen aber nicht günstiger. Trotzdem gibt es Einsparpotenzial: bei der Grunderwerbsteuer und demGrundstückspreis.
Während beim klassischen Bauträgererwerb die Grunderwerbsteuer praktisch einmal vom Bauträger und dann noch einmal vom Käufer entrichtet wird, fällt im Idealfall bei der Baugemeinschaft nur einmal die Grunderwerbsteuer an.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach bebaubaren kommunalen Grundstücken dürfte sich das Einsparpotenzial bei den Grundstückskosten mittlerweile in Grenzen halten, wie ein Beispiel des Bauprojekts „Rote Wand“ auf dem Stuttgarter Killesberg zeigt. Dort sollten nach dem Willen der Stadtplaner auch Baugemeinschaften zum Zuge kommen. Doch die interessierten Baugemeinschaften staunten nicht schlecht, als sie ihre Grundstücksanteile auf Stuttgarts Nobelhügel zum Verkehrswert kaufen und obendrein auch noch höchsten Anforderungen an den Klimaschutz gerecht werden sollten.
Auch wenn der Wunsch, gemeinsam etwas zu bauen, was es so vielleicht auf dem Immobilienmarkt nicht gibt, groß ist, sollte daran gedacht werden, dass Baugemeinschaften voll haften. Fällt ein Mitglied aus der Projektgesellschaft, müssten die restlichen Mitglieder für die Verbindlichkeiten geradestehen, erklärt Alexander Heinzmann.
Wer heute baut, habe mit einer Fülle komplexer Themen zu tun, angefangen bei der Projektentwicklung mit Baubeschreibung, Kostenkontrolle und der Frage der Finanzierung bis hin zur Beauftragung der Bauausführenden und der Qualitätskontrolle vor Ort. „Spätestens in dieser Phase geben viele Baugemeinschaften wieder entnervt auf“, weiß der Immobilienexperte. Daraus entstand die Idee, Baugemeinschaften unter die Arme zu greifen. Natürlich nicht ganz uneigennützig. „Wir bekommen dafür ein Honorar“, sagt Heinzmann. Das sei aber immer noch günstiger, als ein Projekt in den Sand zu setzen.