Der Kampf um die Büroflächen in der City ist eröffnet

Büroimmobilien. Weil in den begehrten Citylagen der Landeshauptstadt Büroobjekte zum Kauf Mangelware sind, gibt es immer mehr Bewerber für eine Immobilie. Das treibt die Preise und senkt die Renditen.

„Für Stuttgart ist das wieder einmal ein außergewöhnliches Jahr“, konstatiert Alexander Veiel, Niederlassungsleiter von JLL Jones Lang LaSalle in Stuttgart. Rund 2,5 Milliarden Euro investierten Anleger in Immobilien in der Landeshauptstadt. Ein Grund seien mehrere Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich: unter anderem der Allianz Campus mit 335 Millionen Euro (von Officefrist an Heines verkauft) und ein Bürokomplex in der Uhlandstraße in Stuttgart für 220 Millionen Euro (Verkäufer Officefirst, Käufer Commerzreal).

„Die Nachfrage nach Büroimmobilien ist in Stuttgart nach wie vor immens hoch“, sagt Veiel. Vor allem in den begehrten Citylagen rund um den Hauptbahnhof habe der Kampf um die Büroflächen längst begonnen. Wer eine Chance haben wolle, müsse sich schnell entscheiden. „Manche bringen gleich ihre Techniker zur Besichtigung mit, um das Verfahren zu beschleunigen.“

Einige Investoren wichen deshalb mittlerweile auch auf risikoreichere Immobilieninvestments aus, weil sie Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Stuttgart haben und in den kommenden Jahren von steigenden Mieten ausgingen. Nur so ließen sich die steigenden Preise für den Kauf einer Büroimmobilie noch kompensieren. Denn die Renditen sind schon länger unter Druck. „Mittlerweile liegen wir nur noch bei einer Büro-Spitzenrendite von drei Prozent“, sagt Alexander Veiel.

Das spürt der Investor vor allem bei älteren Gewerbeimmobilien mit lang laufenden Mietverträgen. Deren Quadratmetermieten sind meistens deutlich unter den Erwartungen der neuen Eigentümer. Die Käufer von Bestandsimmobilien spekulierten jetzt natürlich darauf, dass bestehende Mietverträge auslaufen und die neuen Mieter aufgrund des Büroflächenmangels bereit sind, deutlich höhere Mieten zu bezahlen als die Vorgänger. Nur so lasse sich pro Jahr eine Durchschnittsrendite – gerechnet auf drei bis fünf Jahre – von wenigstens drei Prozent erzielen, so Veiel.