Über 20 Jahresgehälter für ein Haus


Trendanalyse. Eine aktuelle Studie der Volksbank Stuttgart Immobilien hat unter anderem untersucht, wie viele Jahresgehälter notwendig sind, um in Stuttgart oder dem Remstal Immobilieneigentum zu erwerben.

In Stuttgart-Mitte, Bad Cannstatt und Stuttgart-West passt das Umfeld für Senioren am besten, Stuttgart-Süd, Zuffenhausen und Stuttgart-Ost sind am familienfreundlichsten, Obertürkheim und Hedelfingen bieten die meisten Angebote für Freizeit und Sport und im Stuttgarter Westen, Bad Cannstatt und Stuttgart-Ost sind das Internet und das Mobilfunknetz am besten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Strukturanalyse der Volksbank Stuttgart Immobilien in Zusammenarbeit mit dem ibb Dr. Hettenbach Institut. Die Strukturanalyse im Rahmen des aktuellen Wohnmarktberichtes 2018 macht allerdings keine Angaben zur Verfügbarkeit von Immobilien.



In der Regel bilden Wohnmarktberichte die Preisentwicklung bei Mietimmobilien und Kaufimmobilien ab. Die Volksbank Stuttgart Immobilien ist mit ihrem aktuellen Wohnmarktbericht einen Schritt weiter gegangen und hat sich erstmals neben der Struktur der einzelnen Teilmärkte auch die lokale Einkommenssituation, das Preisniveau, die Renditen und das Zinsumfeld angeschaut. „Uns ging es darum, den Immobilienmarkt in unserem Geschäftsgebiet möglichst umfassend darzustellen“, erläutert Geschäftsführer Jürgen Schäfer das Konzept. Zum Geschäftsgebiet der Volksbank Stuttgart Immobilien gehören die Landeshauptstadt und der Rems-Murr-Kreis.

In dem Bericht wird vorgerechnet, dass in der Landeshauptstadt Immobilienbesitzer durchschnittlich 22,7 Jahresgehälter (Jahreseinkommen 30
000 Euro, Vermarktungspreis 680000 Euro) aufwenden müssen, bis ihr Haus abbezahlt ist, während im Rems-Murr-Kreis dazu nur knapp 12,3 Jahre (Jahreseinkommen 34500 Euro, Vermarktungspreis 425000 Euro) notwendig sind. Das zeige zwar, dass ein hohes Preisniveau vorliege, die Begrenzung an Immobilien aber nach wie vor nicht über den Preis, sondern über die Knappheit des Angebotes erfolge, erläutert Armin Schneider, Leiter des Immobilienvertriebes.

Das sieht man auch beim Blick auf die durchschnittliche Vermarktungsdauer: In Stuttgart wie im Rems-Murr-Kreis ist die Vermarktungsdauer für Häuser wie Wohnungen rund um ein Drittel gestiegen. „Die längeren Vermarktungszeiten könnten darauf hindeuten, dass die Käufer nicht mehr jeden Preis kurzfristig akzeptieren und sich länger für ihre Entscheidung Zeit nehmen. Einen Trend zur Überteuerung sehen wir aber nicht“, so Jürgen Schäfer. Ein Blick auf die Kaufangebote für Bestandsimmobilien in der Landeshauptstadt wie dem Remstal zeigt ein differenziertes Bild: So ist das Kaufangebot für Häuser in Stuttgart gleich null. Deshalb tauchen in der Statistik der Volksbank Immobilien auch nur Eigentumswohnungen auf. Und hier kamen die geringsten Angebote aus Zuffenhausen, Weilimdorf und Wangen. Besser sieht es nur in Birkach aus.

Im Rems-Murr-Kreis werden vor allem Häuser zum Kauf angeboten. Doch auch hier ist das Angebot recht unterschiedlich: Burgstetten, Fellbach und Kirchberg an der Murr sind praktisch ausverkauft, während in Oppenweiler, Spiegelberg und Althütte noch Angebote vorhanden sind. Das spiegelt sich auch in der Preisentwicklung vor allem bei frei stehenden Einfamilienhäusern wieder. Hier waren die drei Stuttgarter Stadtbezirke Nord, Birkach und Mitte Spitzenreiter, während im Rems-Murr-Kreis diese Position Korb, Fellbach und Waiblingen übernahmen.

Die Preisentwicklung ist insbesondere für Kapitalanleger eine bittere Pille. Schmälert sie doch aktuell die Brutto-Rendite. Sie liegt aktuell nur noch bei 4,6 Prozent in der Spitze.