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Die IBA bekommt ein Gesicht


Zukunftsprojekt. Die Internationale Bauausstellung IBA 2027 Stadtregion Stuttgart nimmt Konturen an. Rund 80 Vorhaben sind zwischenzeitlich eingereicht worden, melden die Initiatoren.

„Ich bin positiv erstaunt bis begeistert über die bisherige Resonanz aus der Region auf die Internationale Bauausstellung IBA 2027 Stadtregion Stuttgart“, freute sich Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn und seit Oktober IBA-Aufsichtsratsvorsitzender bei einer ersten Zwischenbilanz seit dem Start vor zwei Jahren. So langsam zeichne sich der Kern der IBA ab, sagte das Stadtoberhaupt mit Blick auf die zwischenzeitlich rund 80 eingereichten Vorhaben. Allerdings brauche die IBA 2027 noch Farbe im metaphorischen Sinne, eine Art innere Verfasstheit, was IBA ist, so Fritz Kuhn.
Ganz oben auf der Liste steht für das Stuttgarter Stadtoberhaupt dabei die Nachhaltigkeit. „Die muss für die ganze IBA gelten. Wir müssen in den neuen Stadtquartieren, die unter anderem auf dem Stuttgart-21-Areal geplant sind, mehr Energie produzieren, als wir brauchen“, legt er die Messlatte fest.


Was bringt die IBA 2027 den Menschen in der Region Stuttgart. Antworten dazu aus berufenem Munde im Video.

Beim Thema Wohnen wünscht er sich, die IBA eng mit der Frage zu verbinden, wie die Wohnungspreise gesenkt werden können und trotz enger Bebauung die Qualität des Wohnens nicht darunter leidet. Die Frage der sozialen Gerechtigkeit werde beim Bauen künftig ebenfalls eine große Rolle spielen und nicht nur die Rendite, sagte Fritz Kuhn. Mit Blick auf die Region ist der Oberbürgermeister zuversichtlich, dass die Kommunen durch die IBA 2027 noch enger zusammenwachsen werden.

Thomas Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, wünscht sich für die IBA-Projekte mutige Bürgermeister und Gemeinderäte, die Freiräume, die das Gesetz erlaubt, auch ausnutzen. „Wir wollen Avantgarde machen.“ Das gehe aber nur, wenn die Architekten auch die Chance bekommen, einmal neue Dinge zu machen. Das Interesse an der IBA 2027 ist groß. Rund 400 Menschen engagieren sich seit zwei Jahren in den Fachforen in 21 Arbeitsgruppen rund um die IBA. Das nächste Plenum findet in der Stadthalle Nürtingen am 21. November statt.
Um den Arbeitsaufwand zu bewältigen, sollen im kommenden Jahr drei weitere Projektleiterstellen besetzt werden. Aktuell arbeiten für die IBA 16 Mitarbeiter. Im März ist das Team bereits in neue, größere Büroräume in der Alexanderstraße 27 in Stuttgart umgezogen, berichtete IBA-Geschäftsführer Holger Haas, der turnusmäßig Ende des Jahres die Geschäftsleitung an Andreas Hofer abgibt und wieder zur Wirtschaftsförderung Region Stuttgart zurückkehrt. Die hat jetzt auch einen Sammelband zur Entstehungsgeschichte der IBA unter dem Titel „Auf dem Weg zur IBA 2027 Stadtregion Stuttgart“ vorgestellt, der ab diesem Monat im Handel erhältlich sein wird.

Die Fülle der Projektideen sieht IBA-Intendant Andreas Hofer vor allem als Chance für einen breiten Diskurs über die Zukunft. In mehreren Kommunen suchen Fachleute gemeinsam mit den Bürgern und der Politik bereits nach Ideen für größere Bauvorhaben. Gleichzeitig würden gemeinsam mit der IBA Wettbewerbs- und Vergabeverfahren hinterfragt und weiterentwickelt. Aus den aktuellen Projekten haben sich bislang fünf thematische Themenschwerpunkte (siehe unten) herauskristallisiert. „Mit diesen Themen, die sich in den kommenden Jahren weiter formen und verdichten, bekommt die IBA ein Gesicht“, sagt Andreas Hofer.

» Thematische Schwerpunkte

Die produktive Stadt: Wohnen und Arbeiten, Einzelhandel, emissionsarme Industrie, urbane Landwirtschaft, Kultur und Freizeit kommen in durchmischten, dichten, lebendigen und zukunftssicheren Quartieren zusammen.

Die Zukunft der Zentren: Durch den Wandel im Einkaufs- und Freizeitverhalten suchen Innenstädte und deren Randzonen nach ihrer Rolle als identitätsstiftende Mittelpunkte.
Orte der Bewegung und Begegnung: Mehrere Kommunen aus der Region wollen bis 2027 ihre S-Bahn-Haltestellen samt Umfeld von heute oft reinen Verkehrsknoten zu lebendigen, urbanen Orten machen, an denen Menschen gerne zusammenkommen.

Das Erbe der Moderne: Gesucht werden neue Strategien für den Umgang mit großen und baukulturell oft wertvollen Gebäudekomplexen aus der Nachkriegsmoderne der 1960er und 1970er Jahre. Zudem soll die Weißenhofsiedlung als Prototyp der Moderne zu ihrem 100. Geburtstag respektvoll erneuert werden.

Der Neckar als Lebensraum: Pilotprojekte und Experimente zur Rückgewinnung des Neckars und seiner Nebenflüsse als Lebensraum und identitätsstiftendes Band.