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Immobilien regional

Stuttgarter Immobilien im In- und Ausland begehrt

Objekte. Der Stuttgarter Investmentmarkt knackte im dritten Jahr in Folge die Grenze von einer Milliarde Euro bei den Transaktionen. Rund 60 Prozent der Verkäufe lagen dabei im einstelligen Millionenbereich.


Die Stuttgarter Gewerbemakler sind mit der Entwicklung auf dem Investmentmarkt der Landeshauptstadt durchaus zufrieden. Im zurückliegenden Jahr wechselten Immobilien im Wert zwischen 1,15 bis 1,24 Milliarden Euro den Besitzer. Die Unschärfe bei den Zahlen rührt daher, dass die Maklerunternehmen unterschiedliche Einzugs­gebiete als Berechnungsgrundlage nehmen. 'Der hohe Investmentumsatz für das Jahr 2014 hatte sich schon im zweiten Quartal angedeutet', sagt Björn Holzwarth, Leiter Real Estate bei Ellwanger & Geiger. Der Fokus der Investoren lag nach Erhebungen des Bankhauses und des deutschlandweiten Immobiliennetzwerkes GPP German Property Partners mit rund 73 Prozent auf der Nutzungsart Büro, gefolgt von der Nutzungsart Wohnen mit 13 Prozent und der Nutzungsart Grundstücke mit etwa neun Prozent.

Frank Leukhardt, Geschäftsführer bei Colliers International, erwartet auch für das laufende Jahr aufgrund anhaltend niedriger Zinsen und eines hohen Anlagebedarfs nationaler wie auch internationaler Kapitalsammelstellen eine hohe Transaktions­dynamik auf dem Investmentmarkt. Auf der Käuferseite dominierten vor allem inländische, aber auch ausländische Fonds. Laut Ellwanger & Geiger waren hier mit einem Anteil von 43 Prozent vor allem offene Fonds, Spezialfonds sowie private Investoren und Family Offices am stärksten am Transaktionsvolumen beteiligt. Auf der Verkäuferseite seien vor allem Projektentwickler und Bauträger sowie offene Fonds und Spezialfonds mit jeweils je 27 Prozent die dominierenden Gruppen gewesen. 'In den vergangenen beiden Jahren lässt sich zudem eine verstärkte Nachfrage ausländischer Marktteilnehmer beobachten', so Björn Holzwarth.

Bei Colliers International führt man diese Entwicklung auch darauf zurück, dass Deutschland neben England innerhalb Europas derzeit den attraktivsten Immobilien-Investmentmarkt abbildet. Außerdem zeichne sich seit 2014 eine deutlich höhere Risikobereitschaft bei den Investoren ab als noch einige Jahre zuvor. Angesichts einer anhaltend hohen Vermietungsleistung sowie der seit Jahren sinkenden Leerstandsquote im Bürobereich seien Investoren zunehmend bereit, bei ihren Investments auch kürzere Mietvertragslaufzeiten und Leerstände zu akzeptieren. 'Ein Grund dürfte auch das enge Angebot an risikoaversen Core-Objekten sein', glaubt Frank Leukhardt.

Diese Einschätzung teilt man auch bei Jones Lang LaSalle. 'Im Fünf-Jahres-Schnitt habe sich das Investmentvolumen mehr als verdoppelt', freut sich Alexander Veiel, Niederlassungsleiter in Stuttgart. Mit Blick auf das 'nahezu ausgetrocknete' Angebot an makellosen Immobilien in innerstädtischen Bestlagen rechnet er im laufenden Jahr mit einer erhöhten Risikoneigung. Viele Käufer seien mittlerweile bereit, Abstriche bei der Lage und den Vertragslaufzeiten zu machen, um ihre Renditechancen zu verbessern.

Dadurch würden auch Immobilien in guten Teilmärkten bei einer nicht so optimalen Mieterstruktur platzierbar. Das sei bisher nur in bestehenden Lagen darstellbar gewesen, so Alexander Veiel.

© 2015 STUTTGARTER ZEITUNG