Aspen RapidWeaver 8 Blog Style
<i>Immobilien</i> <i></i> <i>regional</i>

Immobilien regional

Jetzt an die neue Heizung denken



Konjunktur. Um lange Wartezeiten bei der Planung und Installation einer neuen Heizung zu vermeiden, sollten Hausbesitzer antizyklisch planen, so der baden-württembergische Fachverband Sanitär, Heizung, Klima.

Das baden-württembergische Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk (SHK) hat im vergangenen Jahr mit 5,55 Milliarden Euro erneut ein Umsatzwachstum erzielt. Rund 75 Prozent des Umsatzes wurden von den Betrieben vor allem im Gebäudebestand mit Modernisierungsarbeiten, Kundendiensten sowie Wartungen erzielt. Trotzdem mussten Kunden auf einen Handwerker durchschnittlich nicht länger als im Vorjahr warten, sagte Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des SHK-Fachverbandes.



Er widersprach damit der aktuellen Diskussion, Verbraucher müssten monatelang auf Handwerker warten. So stiegen die Auftragsreichweiten im Sanitärbereich von 2017 auf 2018 von 8,3 auf 8,8 Wochen und im Heizungsbereich von 7,2 auf 8,6 Wochen. Nur im Ofen- und Luftheizungsbau wurden Wartezeiten von durchschnittlich 10,3 Wochen ermittelt (Vorjahr noch 6,5 Wochen). In der Klempnerei seien die Auftragsreichweiten hingegen sogar unverändert bei 6,6 Wochen geblieben.

Dass vereinzelt Hauseigentümer länger auf einen Handwerker warten müssten als der Durchschnitt, sieht Becker eher als Einzelfall und vor allem in den Ballungszentren gegeben. „Längere Wartezeiten sind aber deshalb kein flächendeckendes Problem“, betonte er anlässlich der Jahrespressekonferenz des Fachverbandes in Stuttgart.

Dass die Planung und Installation eines neuen Bades oder einer neuen Heizungsanlage einige Wochen dauern könnten, liege nicht nur an den vollen Auftragsbüchern der Branche aufgrund der guten Baukonjunktur, sondern auch an der Komplexität heutiger Anlagen, der Verzahnung verschiedener Gewerke und an den gewachsenen Kundenansprüchen. Wolfgang Becker: „Ein Komplettbad oder eine Heizungsanlage ist kein Versandhandelsprodukt“. Der Hauptgeschäftsführer rät Hausbesitzern, sich antizyklisch zu verhalten und Heizungswartungen oder einen Austausch der Anlage in den Sommermonaten anzugehen.

„Die Betriebe sind auch nicht schuld, wenn Sanierungsaufträge auf der Strecke bleiben“, so SHK-Fachverbandsvorsitzender Joachim Butz. Er regierte damit indirekt auf Vorwürfe, die Betriebe seien schuld, dass die Energiewende keine Fahrt aufnehme. „Die Verbraucher warten nicht auf uns, sondern auf klare Signale aus der Politik.“ So müsse die im Koalitionsvertrag formulierte steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen schleunigst umgesetzt werden. Das Fehlen entsprechender Positionen im Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt sei kurz vor der Fußballweltmeisterschaft ein klassisches Eigentor für die Klimaziele, so Butz weiter.

Nach wie vor ist die Ertragssituation in der Branche nicht wirklich befriedigend. Trotz eines hohen Auslastungsgrades konnten „notwendige“ Preiserhöhungen nur bedingt an die Kunden weitergegeben werden. Während die Angebotspreise für SHK-Handwerksleistungen durchschnittlich um 3,8 Prozent (Sanitär), 2,9 Prozent (Heizung) und 2,3 Prozent (Klempnerei) anstiegen, erhöhten sich die Materialkosten um bis zu fünf Prozent. Gleichzeitig steige aber der Kostendruck auf die Betriebe weiter, so Wolfgang Becker.