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Immobilien regional

Wohnungsangebot fast halbiert

Wohnungsmarkt. Immer weniger Wohnimmobilien gibt es in Stuttgart und der Region zu kaufen. Seit dem Jahr 2017 hat sich das Angebot praktisch halbiert.

„Wir stellen eine starke Verknappung auf dem Wohnungsmarkt für Kaufimmobilien fest“, steigt Jürgen Schäfer, einer von zwei Geschäftsführern der Volksbank Stuttgart Immobilien, in die Vorstellung vom Wohnungsmarktbericht Stuttgart 2019 ein. Die Zahlen belegen, dass sich in einigen Immobilienklassen der verfügbare Bestand seit dem Jahr 2017 halbiert hat. So sank die Anzahl der auf dem Markt befindlichen Einfamilienhäuser (Mittelwert 890
000 Euro) seit dem Jahr 2017 bis heute von 794 auf 590 Objekte, Doppelhaushälften (Mittelwert 630000 Euro) von 407 auf 292 Angebote, Reihenhäuser (Mittelwert 560000 Euro) von 421 auf 288 und Zweifamilienhäuser (Mittelwert 749000 Euro) von 81 auf 49 Stück. Ähnlich auch die Entwicklung bei den Eigentumswohnungen. So sank hier das Angebot bei 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen (Mittelwert 3970 Euro/Quadratmeter) von 974 auf 540, bei 2- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen (Mittelwert 3900 Euro/Quadratmeter) von 3568 auf 1706, bei 3- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen (Mittelwert 4010 Euro) von 5348 auf 2468 und bei 4- und Mehr-Zimmer-Wohnungen (Mittelwert 4200 Euro/Quadratmeter) von 3313 auf 1496 Objekte.



Die höchste Nachfrage wurde dabei bei Kaufobjekten bis 300000 Euro festgestellt. „Derartige Objekte waren innerhalb von vier Wochen verkauft“, erinnert sich Jürgen Schäfer. Der enge Markt in der Landeshauptstadt würde schon geraume Zeit dazu führen, dass die Preise jetzt auch im Umland ansteigen. Schorndorf sei mittlerweile fast genauso teuer wie Stuttgart vor zwei bis drei Jahren, ergänzt der zweite Geschäftsführer Armin Schneider. Allerdings zeige sich mittlerweile auch ein anderer Trend. „Die Käufer sind längst nicht mehr bereit, jeden Preis zu bezahlen.“

Jürgen Schäfer sieht bei den Preisen für Wohnimmobilien in der Region langsam den Zenit erreicht. „Die Preise steigen im Vergleich vom Jahr 2017 zu heute langsamer. Die Preiswelle, die sich in den letzten Jahren auf die Region ausgerollt hat, schwappt langsam wieder zurück. An den Randgebieten sehen wir stagnierende oder gar fallende Preise bei steigenden Vermarktungszeiten.“ Andererseits müsse der Immobilienerwerber aktuell rund 29 Nettojahresgehälter ( 2017 noch 22,7) für das eigene Haus und zehn (2017 noch neun) für die eigene Wohnung aufwenden. Wer zur Miete wohnt, gibt rund 38 Prozent (2017 noch 35 Prozent) des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens für die Wohnung aus.

Interessant auch ein Blick auf das Angebot an Mietwohnungen. So sank der Bestand bei den 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen (Durchschnitt 16,10 Euro/Quadratmeter) von 2017 zu heute von 3697 auf 2054, bei den 2- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen (Durchschnitt 13,40 Euro/Quadratmeter) von 7558 auf 403, bei den 3- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen (Durchschnitt 12,60 Euro/Quadratmeter) von 7717 auf 4110 und bei den 4- und Mehr-Zimmer-Wohnungen (Durchschnitt 13,00 Euro/Quadratmeter) von 3120 auf 1833.

Der vom Hettenbach-Institut vorgelegte Wohnbericht 2019 spiegelt aber auch einen anderen Trend. „Das Interesse am Immobilienbesitz ist bei jungen Leuten nicht mehr so ausgeprägt wie früher“, sagt Jürgen Schäfer. Diese Generation lege Wert auf Unabhängigkeit. Wer beruflich heute in Stuttgart und morgen vielleicht in Hamburg arbeite, empfinde eine eigene Immobilie eher als Klotz am Bein. Der Wohnungsmarktbericht Stuttgart 2019 wird am Dienstag, 4. Juni, bei der Volksbank Stuttgart offiziell vorgestellt. Interessierte erhalten ihn in den Geschäftsstellen oder können ihn unter www.volksbank-stuttgart-immobilien.de online einsehen.