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Immobilien regional

Am schönsten ist es im eigenen Heim

Forschung. Eine Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der Stiftung Bauen und Wohnen der LBS Baden-Württemberg hat untersucht, wie sich Wohneigentum auf das Glücksgefühl von Menschen auswirkt.


Um es gleich vorwegzunehmen: 'Wohneigentum macht Menschen tatsächlich glücklich.' So steht es jetzt schwarz auf weiß in der Untersuchung 'Macht Wohneigentum glücklich? Immobilien und Glück in Baden-Württemberg', die im Auftrag der LBS-Stiftung Bauen und Wohnen von der Universität Hohenheim durchgeführt wurde.



Danach meinen zwei Drittel aller Immobilienbesitzer in Baden-Württemberg, dass Wohneigentum sie glücklicher mache. Und 43 Prozent der Mieter meinen, sie wären mit Wohneigentum glücklicher. Doch - was haben Glücksgefühle mit Wohneigentum zu tun? 'Glück ist ein subjektives Wohlbefinden. Glückszustände werden von den Menschen unterschiedlich definiert. Für die einen sei das Gesundheit, für andere die Familie. Für ziemlich viele bedeute Glück aber auch das Wohnumfeld und die Frage, ob sie über Wohneigentum verfügen oder nicht, erläutert Professor Frank Brettschneider, der die Studie wissenschaftlich begleitete, den Zusammenhang zwischen Immobilieneigentum und Glück.

Doch Glück ist nicht beständig, sagt Brettschneider. Der Wissenschaftler erforscht schon seit vielen Jahren die Zuversicht der Deutschen. So seien die größten Glücksmomente beim Bau oder Kauf einer Wohnimmobilie die Entscheidung für die Immobilie, der Kauf, der Einzug und die Zahlung der letzten Rate. Schäden am Haus trübten das Glück. Noch schlimmer sei nur noch der Auszug der Kinder, hat die Studie zu Tage gefördert. Für Tilmann Hesselbarth, den Vorstandsvorsitzenden der Landesbausparkasse Baden-Württemberg und Stiftungsvorstand der LBS-Stiftung, geht es neben der Grundlagenarbeit auch darum, mit der Glücksstudie neue Perspektiven zur Schaffung von Wohneigentum zu eröffnen. 'Wir stellen in unserer täglichen Arbeit immer wieder fest, dass für die meisten Menschen der Erwerb von Wohneigentum neben der Berufs- und Partnerwahl die zen­trale Entscheidung in ihrem Leben ist.'

Das bestätigt jetzt auch die Studie. Danach würden sich 79 Prozent der befragten Immobilienbesitzer erneut für den Erwerb einer Immobilie entscheiden. Etwas weniger - 69 Prozent - würden sich sogar wieder für die gleiche Immobilie entscheiden. 'Natürlich muss man sich Immobilieneigentum auch leisten können', sagt Hesselbarth. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen frage man sich immer wieder, ob wirklich jedem das vermeintliche Glück ermöglicht werden kann. Die jetzige Situation lege den finanzierenden Instituten eine hohe Verpflichtung auf, dass sich die Menschen das Wohneigentum auch nachhaltig finanziell leisten können. Auch wenn die Zinsen wieder einmal steigen oder es konjunkturelle Einbrüche geben sollte, so Hesselbarth. Untersucht wurde auch, warum Menschen in Wohneigentum investieren. Neben Aspekten wie finanzielle Vorsorge und Sicherheit stehe aber auch die Selbstverwirklichung im Vordergrund. Bei der Wahl des Wohnortes seien den Menschen eine ruhige Lage, eine gute Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung besonders wichtig.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie: Wohneigentum führt im Durchschnitt zu einer höheren Bindung einer Person an das soziale Umfeld - auszumachen am erhöhten sozialen Engagement. Umgekehrt bedeutet das aber nicht, dass alle Mieter unglücklich wären. Dennoch sind 57 Prozent aller Mieter in Baden-Württemberg der Ansicht, dass Wohneigentum ihre Lebensqualität verbessern würde. Ingo Dalcolmo
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