Wer finanzieren muss, tut sich schwer
19 08 2017
Eigentumsbildung. Es wird viel gebaut in den Städten. Doch vom Wohnungsbau profitieren vorwiegend die Kapitalanleger, die auch die Preise nach oben treiben. Eigennutzer haben oft das Nachsehen.
Der Wohnungsbau in der Region Stuttgart boomt So konnte die Wüstenrot Haus- und Städtebau im zurückliegenden Jahr ihren Umsatz nochmals um 15 Prozent steigern, so Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse, zu der auch das Immobilienunternehmen gehört Im Gegensatz zum Wohnungsbau verzeichnet die Baufinanzierung mit 0,7 Prozent allerdings nur ein leichtes Plus „Das liegt daran, dass die Steigerungen im Wohnungsbau nicht durch Kreditfinanzierungen sondern durch Kapitalumschichtungen zustande kommen“, so der Vorstandsvorsitzende.
Das erklärt auch, warum die Wohneigentumsquote bei jungen Familien von 17,6 auf 13 Prozent zurückgegangen ist Durchschnittlich liege das Alter für den Erwerb eines Eigenheims in der Region Stuttgart bei 49 Jahren, hat die Bausparkasse ermittelt Die Gründe für diese späte Eigentumsbildung liege nach Ansicht Hertwecks in den gestiegenen Preisen für Immobilieneigentum Davon profitierten in erster Linie Kapitalanleger, die lediglich Gelder umschichteten und nicht auf eine Kreditfinanzierung angewiesen seien Weil derzeit viel Geld in die Immobilienanlage dränge, werden die Objekte auch immer teurer Das spüre vor allem der Eigennutzer
Neben höheren Baulandpreisen macht Hertweck dafür auch die hohen Nebenkosten beim Erwerb von Wohneigentum verantwortlich So lägen die Nebenkosten für den Erwerb eines 250 000 Euro teuren Objektes mittlerweile durchschnittlich bei 50 000 Euro Doch für 300 000 Euro bekomme man in Stuttgart nicht viel
hätten es normale Einkommensbezieher ohne ausreichende Eigenkapitalbasis und Einkünfte immer schwerer, überhaupt noch eine Finanzierung auf die Beine zu stellen „Bei uns bekommt der Kunde aktuell nur einen Kredit, wenn wir der Auffassung sind, dass er den Kredit in zehn Jahren auch noch mit fünf Prozent Zinsen zurückzahlen kann“, erläutert Hertweck
Die Rechnung macht deutlich, dass der Kreis, der sich „ohne Klimmzüge“ noch Immobilieneigentum in der Landeshauptstadt leisten kann, immer kleiner wird Bei der Wüstenrot Bausparkasse befürchtet man längst, dass die Eigentumsbildung, wenn nicht von der Politik gegengesteuert wird, mittelfristig stagnieren wird
So kommt eine aktuelle Studie von Kantar TNS im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische Gruppe zu dem Schluss, dass mit flexiblen Arbeitsmodellen die Attraktivität einer Immobilie im Grünen sogar gesteigert werden kann
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