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Immobilien regional

52 000 Kühlschränke für die LBBW


Sanierung. Die Landesbank Baden-Württemberg hat einen zweitstelligen Millionenbetrag in eine neue Kältetechnik investiert. Die Kälteleistung von ca. 25 Megawatt entspricht dabei rund 52000 handelsüblichen Kühlschränken.

Nach 25 Jahren wurde jetzt die bestehende Kälteversorgung für die Zentralgebäude der Landesbank Baden-Württemberg am Hauptbahnhof erneuert. Die LBBW investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in eine neue Kälteerzeugung, die „technisch, ökologisch und ökonomisch auf dem neuesten Stand ist und die nächsten 25 Jahre die Kälteerzeugung für die Gebäude und Anlagen sicherstellen soll“, so Marc Balkenhol, Vorsitzender der Geschäftsführung der LBBW CREM Corporate Real Estate Management GmbH. Neben den Mitarbeitern seien vor allem die RechenzentrenNutznießer der neuen Technik. „Ein Ausfall der IT kann sich eine Bank nicht erlauben, dies hätte Auswirkungen bis zum Zahlungsverkehr“, so Marc Balkenhol. Deshalb müssten derartige Anlagen auch immer mehrfach abgesichert sein.


Im Video erläutert Projektleiter Jochen Karrer das Kühlsystem der Landesbank Baden-Württemberg.

Entsprechend hoch waren auch die Anforderungen an das Kälteprojekt , erinnert sich Antonio Trovato, Leiter der Abteilung Immobilienprojekte bei der LBBW CREM. „Im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben w wir bei der Auswahl der Anlagen das ökologischste und nachhaltigste Produkt , was auf dem Markt zu finden ist, hier eingebaut.“ Und Marc Balkenhol ergänzt: „Ökologisch heißt für uns Technologie zu wählen, die durch einen geringeren Verbrauch auch weniger Emissionen verursacht. Hier haben wir nachhaltig investiert. Inklusive eines nachhaltigen Kühlmittels in den Kältemaschinen, das sich Klimaneutral verhält. Also nicht die Ozonschicht schädigt“, betont Balkenhol. Dazu gehört auch, dass im Gegensatz zur alten zentralen Kälteversorgung jetzt auf eine Dezentralisierung gesetzt wird. Bei Bedarf können gegenüber früher auch einzelne Anlagen abgeschaltet werden. Ganz im Sinne einer Nachhaltigkeit“, so der Geschäftsführer.

Auch der Materialeinsatz ist eine Superlative: Für die neue Anlage wurden insgesamt 380 Tonnen Stahl verbaut. Das entspricht etwa 300 VW Golf. Die Kühlaggregate beanspruchen etwa ein Drittel eines Fußballfeldes. Um die gesamte Nutzfläche von ca. 200
000 Quadratmetern zu versorgen, mussten 6,5 Kilometer Rohrleitungen und 80 Kilometer Kabel verlegt werden.

Für Projektleiter Jochen Karrer war die Sanierung „eine Operation am offenen Herzen“. Insgesamt sechs Jahre dauerten die Arbeiten an der Kälteerzeugung für die Gebäude der LBBW am Pariser Platz und am Hauptbahnhof in Stuttgart. Da der normale Bankbetrieb weiter gehen musste, wurden die lärmintensiven Arbeiten in die Nachtstunden und auf das Wochenende verlegt. „So etwas geht nur mit einer ausgeklügelten Baustellenlogistik“, erklärt der Projektleiter, zumal die Kühlmaschinen mit einem Leergewicht von 10 Tonnen pro Stück schnell die Größe eines kleinen Einfamilienhauses haben. Aber die LBBW hatte Glück. Die neuen Maschinen passten sogar in die großen Lastenaufzüge.

Die neue Anlage verfügt jetzt über eine Kälteleistung von insgesamt ca. 25 Megawatt. „Das entspricht etwa 52
000 Kühlschränken“, erklärt Jochen Karrer. Doch das ist nicht die einzige Superlative. Um die Anlage zu betreiben, sind jeden Monat ca. 9 Megawatt Strom notwendig. Das kommt etwa dem Verbrauch von 2100 Haushalten gleich. „Unsere Stromrechnung ist gewaltig“, räumt dann auch Marc Balkenhol ein. Nach der Sanierung rechnet die LBBW mit deutlichen Einsparungen bei den Energiekosten und somit wesentlich geringeren Emissionen

Am Anfang des Projekts stand eine Istanalyse, erläutert Antonio Trovato. Rund drei Jahre dauerten die Planungen, bei der auch auf digitale Planungsinstrumente wie das BIM Building Information Management eingesetzt wurden. So wurden im Vorfeld die Gebäudetechnik per Scanner erfasst und als 3D-Modell aufbereitet. So konnten die Planer schon im Vorfeld Problembereiche identifizieren. Weitere drei Jahre dauerten die eigentlichen Sanierungsarbeiten, an der aufgrund der Komplexität des Gebäudes auch zahlreiche Fachbehörden eingebunden waren, erinnert sich Jochen Karrer. „Das wir uns soviel Zeit für die Planung gelassen haben, hat sich im Nachhinein bezahlt gemacht“, freut sich Antonio Trovato.

So konnte nicht nur die Bauzeit optimiert werden, sondern vor allem auch die Kostenseite eingehalten werden. „Außerdem haben wir mit der neuen Anlage einen deutlich höheren Wirkungsgrad als bei der alten Technik“. Eine erste Bewährungsprobe hatte die neue Anlage während der hochsommerlichen Temperaturen im Juli. „Niemand hat sich beschwert, dass es im Büro zu warm war“, freut sich Marc Balkenhol. Ein Mitarbeiter soll sogar sein Homeoffice freiwillig verlassen haben, weil es im Büro kühler als zu Hause war.


LBBW CREM

Der zentrale Immobiliendienstleister der Landesbank Baden-Württemberg LBBW CREM – Corporate Real Estate Management – ist aus der früheren BW-Immobilien hervorgegangen. Die 100-prozentige Tochter der LBBW kümmert sich seit über 25 Jahren um das Immobilienmanagement der rund 200 eigenen und angemieteten Immobilien der LBBW. Rund 130 Mitarbeiter beschäftigt aktuell die LBBW-Tochter. Unter dem neuen Namen LBBW CREM sind alle strategischen und operativen Immobilienentscheidungen im Real Estate Management der Landesbank zusammengefasst. Der Verkehrswert der betreuten LBBW-Immobilien liegt dabei aktuell über einer Milliarde Euro und umfasst rund 450
000 Quadratmeter Büro-, Filial- und Serviceflächen.

Das LBBW-Unternehmen deckt dabei im Immobilienmanagement alle kaufmännischen Leistungen ab, die für den wirtschaftlichen Betrieb notwendig sind. Darüber hinaus stellt LBBW CREM alle technischen Leistungen bereit, die für den laufenden Betrieb der LBBW-Immobilien erforderlich sind. Im Bereich der Immobilienprojekte steuert und realisiert das Tochterunternehmen regelmäßige oder komplexe Planungs-, Flächen- Raum- und Baumaßnahmen für den gesamten LBBW-Konzern.