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Immobilien regional

Preise mit Ansage

Auszeichnung. Vier Awards und drei Anerkennungen gab es beim diesjährigen Immobilien-Award. Aber auch kritische Töne. So fordert die Immobilienwirtschaft von der Politik, endlich zu handeln.


Bei der Verleihung des IWS Immobilien-Awards hat der Verband der Immobilienwirtschaft für die Region Stuttgart einen Flächenmasterplan gefordert. 'Wir brauchen eine Perspektive für die Entwicklung des Wohnungsmarktes, aber auch Ideen, wie der Flächenmangel bei den Industrie- und Logistikflächen gelöst werden kann', sagte Anke Stadelmeyer, stellvertretende Vorsitzende des IWS, bei der Verleihung des fünften Immobilien-Awards in der Stuttgarter Reithalle vor rund 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Die immobilienwirtschaft­liche Interessenvertretung sieht mit Sorge die aktuelle Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. 'Wir können die Probleme nur in der Region lösen', sagte Stadelmeyer.

Den diesjährigen IWS Immobilien-Award in der Stuttgarter Reithalle verpasst? Im ­Video lassen wir die Veranstaltung im Schnelldurchlauf Revue passieren.

Die alle zwei Jahre stattfindende Auszeichnung vom Verband Immobilienwirtschaft für die Region Stuttgart gilt als Ritterschlag für Bauherren und Architekten gleichermaßen. Im Gegensatz zu einem reinen Architekturpreis werden neben gestalterischen Aspekten auch ökologische und ökonomische Geschichtspunkte der Gebäude bewertet. Einen Wermutstropfen musste der IWS in diesem Jahr allerdings hinnehmen. Weil viele Bauprojekte in der Landeshauptstadt bis zum Award noch nicht ganz abgeschlossen waren, wurden in diesem Jahr ­lediglich 17 Projekte eingereicht. Bei der Award-Verleihung vor zwei Jahren waren es noch 25 Teilnehmer. 'Viele Bauherren wollen für ihre Bewerbung um den Award auch den richtigen Zeitpunkt nutzen', ­erklärte Anke Stadelmeyer. Schließlich sei der Preis für die Teilnehmer auch ein ­Marketingfaktor.

Die geringere Beteiligung als in den Vorjahren habe der Jury die Entscheidung nicht leichter gemacht, so Anke Stadelmeyer. Zumal die einzelnen Preiskategorien jedes Jahr neu gemischt werden. So gibt es in diesem Jahr erstmals die Kategorie Industrie- und Logistikimmobilien. Industrielles Bauen zeichne sich leider immer noch viel zu selten durch einen hohen architektonischen Anspruch und innovative Aspekte aus.

Nicht so bei Riani in Schorndorf, begründet die Jury unter Vorsitz von Wolfgang Riehle, dem ehemaligen Präsidenten der Architektenkammer Baden-Württemberg, ihre Entscheidung für den IWS Immobilien-Award in der Kategorie Industrie- und Logistikimmobilien. Den Juroren gefielen vor allem die inspirierenden Büros, die bügelförmig die auf zwei Ebenen gestapelten Logistikflächen überlagern und so zu einer flächensparenden Bauweise beitragen. Zugleich wurde auch die inhaltlich-funktionale Verknüpfung ästhetisch in einer zeitlosen Architektur umgesetzt, lobten die Juroren. Einen weiteren Schwerpunkt setzte die Jury des IWS Immobilien-Award in diesem Jahr bei der öffentlichen Hand.

Der IWS Immobilien-Award in der Kategorie Büro- und Gewerbeimmobilien geht in diesem Jahr an den Neubau der Zentrale der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart. Generalthema sei die Verknüpfung des Hauses mit dem Weinberg gewesen, was nicht zuletzt durch die Berücksichtigung der Blickachse aus dem Talgrund hinauf zu einem Weinberghaus und durch die Fortführung der Strukturen von Weinbergmauern in das Gebäudegefüge erreicht wurde, urteilte die Fachjury. Dabei setze sich die Wertigkeit der Gestaltung im Innern des Gebäudes fort und werde durch ein überzeugendes Energiekonzept und ein konsequent barrierefreies Haus bestätigt.

Weil es nicht als 'Kranken-Haus', sondern als inspirierender Gesundheitscampus mit fünf quadratischen, pavillonartigen Gebäuden unterschiedlicher Größe realisiert wurde, wird der IWS Immobilien-Award in der Kategorie Sonderimmobilien an das Rems-Murr-Klinikum Winnenden vergeben. Atmosphäre, Funktionsabläufe, Orientierung und technische Ausstattung bildeten eine überzeugende Symbiose, zu der auch die innovative Energieversorgung und das umfassende ökologische Konzept beitrugen. Kritik gab es nur an der flächenintensiven oberirdischen Parkierung, die 'nicht wirklich passen will', stellten die Juroren fest.

In der Kategorie Wohnimmobilien geht der diesjährige IWS Immobilien-Award an das 'Bismarckhaus', ein Wohn- und Geschäftshaus im Stuttgarter Westen. Der durch einen privaten Bauherren realisierte Neubau an der Ecke Schwabstraße/Bismarckplatz sei ein hervorragendes Beispiel für eine in das unmittelbare Stadtgefüge eingebundene Realisierung hochwertigen Wohnraums, so die Jury. Der teilweise Neubau berücksichtige die erhaltene, durch­gehende Sandsteinfassade eines Gebäudekomplexes von 1893 und schließe den gesamten Gebäudekomplex erstmals seit 1945 wieder in gleicher Gesamthöhe ab.

Anerkennungen gab es von den Juroren in der Kategorie Sonderimmobilien für das Shoppingcenter Milaneo, in der Kategorie Büro- und Gewerbeimmobilien für das City Gate und in der Kategorie Wohnen für ein Mehrfamilienhaus in der Rotenwald­straße 68 - alle in Stuttgart. Ingo Dalcolmo
kein architekturpreis
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