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Immobilien regional

Die Zukunft ist smart


IWS-Zukunftsforum. Rund 300 Experten und Studierende aus der Immobilienwirtschaft informierten sich beim 3. Zukunftsforum von IWS und ZIA in Stuttgart über das Bauen im Jahr 2050.

Wir schreiben das Jahr 2050. Der Mond ist mittlerweile besiedelt – die erste Kolonie außerhalb der Erde. Auf der Erde skizziert Florian M. Nebel 30 Jahre zuvor auf dem 3. Zukunftsforum des Verbandes IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart und des zentralen Immobilienausschusses ZIA für die Me­tropolregion. Was heute noch für viele Science-Fiction ist, ist für den Physiker Nebel nicht nur technisch machbar, sondern auch finanzierbar und erst der Anfang auf dem Weg in die Weiten des Weltalls.



Zurück in die Gegenwart: Demografischer Wandel, Urbanisierung, Digitalisierung und Ressourcenknappheit gelten als die großen Megatrends. Zukunftsforscher Ulrich Eberl sieht die Intelligenz gefordert, denn die Lösungen werden immer komplexer. „Die Zukunft ist smart“, sagt Eberl auf dem Forum vor rund 300 Zuhörern in der Landeshauptstadt und führt als Beispiel die vorausschauende Wartung von Windkraftparks an. Hier würde schon heute Technik eingesetzt, die mögliche Ausfälle schon weit im Voraus diagnostiziert. Selbst Fahrstühle ließen sich heute schon smart steuern, um bedarfsgerecht eingesetzt zu werden. Daraus ergeben sich auch ganz neue Geschäftsmodelle, so Eberl. „Das Tempo bei den smarten Technologien ist hoch. Die Revolution der smarten Maschinen hat gerade erst begonnen.“ Bald würden ganze Städte miteinander vernetzt sein und ihre Daten untereinander austauschen, ist sich der Zukunftsforscher sicher.

Professor Werner Sobek von der Universität Stuttgart ist mit seinem Nachhaltigkeitskonzept Triple Zero längst in der Zukunft angekommen. Das von ihm entwickelte Nachhaltigkeitskonzept definiert, welche Anforderungen ein Gebäude in energetischer und materieller Hinsicht erfüllen sollte, um wirklich nachhaltig zu sein. Sobek: „Wir müssen nicht energieeffizient sein. Es reicht, die Emission von CO2 zu verbieten“, sagt er. Der renommierte Architekturprofessor fordert ein anderes Denken. Viele Bauvorschriften seien nicht mehr zeitgemäß. „Man muss auch mit Regeln brechen können.“

Marc Bosch, Vorstandsvorsitzender des IWS, wäre schon froh, wenn die Kommunen in der Region Stuttgart ein bisschen innovativer wären. So hatte der Verband den 179 Kommunen in der Region angeboten, ein Quartier mit vergleichsweise günstigen Wohnungen zu bauen und nach Fertig­stellung an die Stadt oder Gemeinde wieder abzugeben (wir berichteten).

Die jeweilige Kommune müsste dazu lediglich das Grundstück zu marktüblichen Preisen beisteuern. Die Resonanz war gleich null. Marc Bosch vermutet, dass sich die Kommunen nur deshalb scheuen, das Angebot anzunehmen, weil damit ein Präzedenzfall geschaffen würde, der künftig als Benchmark gelte. Denn der Verband hatte die Bedingung gestellt, die Kommunen mögen doch ihren Spielraum beim Baurecht nutzen, damit auch günstiger als bislang gebaut werden könne.