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Immobilien regional

Von der IBM-Zentrale zum Stadtteil

Eiermann-Areal. Auf dem Gelände des ehemaligen IBM-Hauptquartiers in Stuttgart-Vaihingen könnte in einigen Jahren ein komplett neuer Stadtteil mit bis zu 3000 Wohn- und Arbeitsplätzen entstehen.

Knapp zwei Monate, nach dem die Gerchgroup mit Sitz in Düsseldorf per Pressemitteilung bekannt gab, das so genannte Eiermann-Areal in Vaihingen erworben zu haben, gab deren Geschäftsführer Mathias Düsterdick jetzt weitere Details bekannt, wie das ehemalige IBM-Hauptquartier mit dem neuen Namen „Garden Campus Vaihingen“ weiter entwickelt werden soll.

Peter Petzold, Baubürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, ordnet im Interview die aktuellen Pläne der Gerchgroup ein.

Auf dem Stuttgarter Immobilien Talk dämpfte Düsterdick aber die Erwartungen der Teilnehmer an ein fertiges Konzept. Er stehe hier quasi als Jungunternehmer, kokettiere er mit dem Umstand, dass das seit dem Jahr 2009 brach liegende Areal derzeit noch Bauerwartungsland sei. Der größte Nachteil sei derzeit die fehlende ÖPNV-Anbindung. Das werde eine „ganz große“ Herausforderung für die Weiterentwicklung des 20 Hektar großen Areals, so Düsterdick. In Präsentationsunterlagen der Gerchgroup zum „Garden Campus Vaihingen“ heißt es, „zur weiteren Optimierung der Erschließung und Anbindung des Standortes wird die Stadt Stuttgart das Areal mit mindestens zwei Buslinien an das ÖPNV-Netz anbinden“.

Die Verhandlungen mit der Hauptgläubigerbank des Areals, der DG Hyp, laufen offen bar bereits seit dem Jahr 2010. Die Gespräche seien nicht einfach gewesen, da parallel auch die Stadt mit der Gläubigerbank in Kontakt gewesen sei, erläutert Düsterdick. Wie mehrfach berichtet, musste der letzte Eigentümer, die Projektgesellschaft CB Richard Ellis, im Jahr 2011 Insolvenz anmelden. Laut Düsterdick ließ der von CB Richard Ellis im Jahr 2007 gezahlte Kaufpreis eine wirtschaftliche Neuorientierung der Liegenschaft nicht zu. Die Immobilie drohte mit den Jahren zu verfallen. Im Herbst 2015 kaufte die Gerchgroup mit insgesamt 17 Objektgesellschaften den ehemaligen IBM Campus für rund 25 Millionen Euro.

Die Planungen der Gerchgroup sehen offenbar zunächst eine zeitnahe Entwicklung im Bestand auf Basis des aktuellen Bebauungsplans vor. Im Bestand sind derzeit 22 362 Quadratmeter der zu lässigen Grundfläche (42 000 Quadratmeter) bebaut und 62 265 Quadratmeter der zulässigen Geschossfläche (73 500 Quadratmeter) realisiert. Möglich wäre danach die Ansiedlung von Gewerbe und wohnaffiner Nutzung wie einem Hotel oder Studentenwohnungen. „Unser Ziel ist, das Gesamtgelände einer neuen Nutzung zu zu führen, wo bei das Planungsrecht eng mit der Stadt Stuttgart abgestimmt wird“, so die Gerchgroup in einer ersten Präsentation vor Immobilienexperten in Stuttgart. Geplant sind laut Düsterdick Wohnungen und Arbeitsplätze für bis zu 3000 Menschen. Dazu sollen laut Düsterdick im Rahmen eines neuen Bebauungsplanverfahrens auch die Bürger im Stadtbezirk Vaihingen in die Planungen mit einbezogen werden. Dass in Anbetracht des Wohnungsmangels in der Stadt schnell neuer Wohnraum geschaffen werden könnte, glaubt Düsterdick indes nicht. „Das Areal wird uns viele Jahre beschäftigen. Letztendlich reden wir hier über einen komplett neuen Stadtteil mit Schule, Kita, ÖPNV und natürlich auch preiswerten Wohnungen“, verspricht Mathias Düsterdick.