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Immobilien regional

Die Klimaanlage auf dem Dach

 
Dachbegrünung. Selten wurde eine Vorschrift in der Landesbauordnung so oft kritisiert wie die Verpflichtung zur Dachbegrünung. Zu teuer, sagen die Kritiker. Doch gerade in Städten kann es die Baukosten auch senken.
 
Es gibt kaum eine Möglichkeit, die Stadt technisch zu klimatisieren“, sagt Dieter Schenk. Deshalb würden immer mehr Menschen unter der Aufheizung der Städte leiden. Dach- und Fassadenbegrünungen können hier aber eine wirksame Abhilfe schaffen, so der Geschäftsführer von ZinCo aus Nürtingen. Das Unternehmen gehört weltweit zu den führenden Anbietern von Dachbegrünungssystemen.  Gemeinsam mit dem Landkreis Nürtingen und den Kommunen wurde im Juli  an der  Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen das Kompetenzzentrum Gebäudebegrünung und Stadtklima ins Leben gerufen. Hier forscht man an Systemen, mit denen auch dem Klimawandel entgegen getreten werden kann.


 
Lokaltermin am Firmensitz von ZinCo in Nürtingen. Hoch über den Dächern eines Gewerbegebietes zeigt Dieter Schenk, dass Dachgrün nicht nur gut aussehen kann sondern erklärt auch, wie es durch seine Verdunstungskälte  das Klima in den Städten verbessern kann. „Wir arbeiten gerade an einem System, bei dem durch die Zuführung von Wasser dieser Prozess noch deutlich erhöht werden kann“.
 
Das Grün auf dem Hausdach  kann aber auch kostspielige Regenrückhaltebecken ersetzen und so die Baukosten senken. Denn durch die Klimawandel kommt es immer wieder gerade in den eng bebauten Städten zu sogenannten urbanen Sturzfluten, schnellen starken Niederschlägen, die zu Überschwemmungen führen können.  Richtig konzipierte  Dachbegrünungen seien schon heute in der Lage, das Regenwasser quasi zwischen zu speichern, so der Experte. Ganz nebenbei biete bei richtiger Bepflanzung das Grün auch genügend Nahrung für die vielen Bienen in der Stadt.
 
Doch nicht jedes Dach eignet sich für  eine Dachbegrünung. „Das Dach muss dicht und statisch für eine Bepflanzung geeignet sein“, sagt Dieter Schenk. Der Unternehmer  weiß aber auch, dass viele Immobilienbesitzer fürchten, dass durch eine Dachbegrünung das Dach undicht werden könnte. „Hier müssen wir noch viele Ängste abbauen, obwohl das technisch heute kein Thema mehr ist“.
 
Wohnungsbauunternehmen rät Dieter Schenk, die Dachbegrünung als Aufwertung der Immobilie zu verstehen und daraus einen Zusatznutzen zu entwickeln. Gerade in den Städten böten sich diese Dächer als Freizeitfläche für Altenheime oder Kindertageseinrichtungen an.
 
Während die Wohnungswirtschaft die durchschnittlichen Kosten einer Dachbegrünung mit 53 Euro pro Quadratmeter beziffert, sieht Dieter Schenk  einfache Dachbegrünungen  bei 20 Euro pro Quadratmeter, die  aber je nach Nutzungsart und Pflanzungsart auch schon mal 100 Euro pro Quadratmeter liegen können. Im Vergleich zu den Baukosten eines Regenrückhaltebeckens seien diese Kosten aber eher zu vernachlässigen.