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Immobilien regional

Wie viel Haus kann ich mir leisten?


Immobilienkredit. Noch nie war es so günstig, eine Immobilie zu finanzieren. Trotz niedriger Zinsen muss man aber die monatlichen Belastungen auch langfristig tragen können.

„Der Tag hat zu wenig Stunden, um alle Anfragen kurzfristig abzuarbeiten“, beschreibt Daniel Attermeyer, Baufinanzierungsexperte bei der BW-Bank, die aktuelle Beratungssituation. Zwar gebe es keine Wartezeiten, zur Vorbereitung des Finanzierungsgesprächs sollten aber zumindest das Exposé des zu erwerbenden Objekts und die Selbstauskunft vorliegen. „Auf diesen Angaben können wir dann in ein bis zwei Tagen ein Angebot erstellen. Passt alles, erfolgt die Finanzierungszusage“. Wie viele Angebote wieder im Papierkorb landen, kann der Baufinanzierungsexperte nicht beziffern.



„Wir versuchen, unsere bestehenden Kunden schon in einem sehr frühen Stadium der Finanzierungssuche zu betreuen und über die Was-kann-ich-mir-leisten-Rechnung den Rahmen abzustecken. Natürlich komme es auch immer wieder vor, das „die Traumimmobilie“ den finanziellen Rahmen sprenge. „Als Bank ist es unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass die Finanzierung und der Kapitaldienst auch langfristig tragfähig sind.“ Dabei gehe es nicht nur um eine Momentaufnahme, sondern um die gesamte Kreditlaufzeit, die bis zu 35 Jahre betragen könne, so Daniel Attermeyer.

Trotz niedriger Zinsen liegt die monatliche Belastung pro 100000 Euro aufgenommener Kreditsumme derzeit bei rund 480 Euro (Kreditdauer 35 Jahre). Bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 600000 Euro entspricht das einer Kreditrate von 2880 Euro im Monat. Das können sich auch auf den Fildern nur wenige leisten, räumt der Baufinanzierungsexperte ein. Zumal bei einer Darlehenslaufzeit von 35 Jahren spätestens Ende zwanzig der Kauf der Immobilie getätigt werden müsste, um die letzte Zahlung spätestens zum Renteneintritt getilgt zu haben. Zwar sei das kein K.-o.-Kriterium, dennoch empfiehlt auch Daniel Attermeyer, die Finanzierung so auszurichten, dass die Belastung im Alter den finanziellen Möglichkeiten angepasst ist.

Das größte Risiko bei Hypothekenkrediten ohne ausreichende Zinsbindungsfrist ist die künftige Entwicklung auf dem Geldmarkt. „Bei unseren Finanzierungsentscheidungen betrachten wir deshalb nicht nur den Status quo, sondern auch die Auswirkungen eines Zinsanstiegs auf die monatliche Belastung.“ Möglich sind Zinsbindungen bis zu 30 Jahren. Die Regel sind aber eher 20 Jahre.

Grundsätzlich gilt: Je länger die Zinssicherheit festgeschrieben wird, umso höher ist der Zinssatz. Entscheidend für die Bewertung einer Kreditvergabe ist immer auch der Eigenkapitalanteil. Bei einem Kaufvolumen von rund 500
000 Euro ist mit Erwerbsnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklerprovisionen in Höhe von bis zu 50000 Euro zu rechnen, so der Baufinanzierungsexperte. Diese Kosten sollten in jedem Fall als Eigenkapital vorhanden sein.

„Jeder Euro darüber hinaus bringt eine bessere monatliche Ratensituation“, sagt Daniel Attermeyer. Attermeyer hat noch zwei Tipps für Immobilienkäufer. Erstens: Man sollte sich schon ganz sicher sein, dass es diese eine Immobilie auch wirklich ist. Zweitens: einfach mal grob überschlagen, was auf einen zukommt und ob man bereit ist, dafür für viele Jahre auf vieles andere zu verzichten. Am einfachsten geht das mit einem Baufinanzierungsrechner. Den hat fast jede Bank auf ihrer Internetseite.