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Immobilien regional

Digitale Zukunft prämiert



BIM Award 2018. Immer öfter werden Immobilien digital geplant, gebaut und betrieben. Jetzt wurden zum zweiten Mal in Stuttgart herausragende Projekte aus Baden-Württemberg mit einem Preis bedacht.

Das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Immobilien – Fachleute sprechen hier vom Building Information Modeling oder kurz auch BIM – bringt nicht nur eine enorme Kosten- und Zeitersparnis für Bauherren. Für Stephan Weber, Vizepräsident der Architektenkammer, ist schon heute klar: „Die Zukunft des Berufsstandes wird davon abhängig, wie mit den digitalen Herausforderungen umgegangen wird.“



Es gehe nicht nur darum, künftig die Prozesse zu lenken, sondern vor allem auch der Sachverwalter der digitalen Daten zu sein. „Eines Tages wird es von jedem Bauwerk wie selbstverständlich auch ein digitales Abbild geben, auf dessen Daten man über den ganzen Lebenszyklus hinweg angewiesen sein wird“, so Stephan Weber.

Aufzeigen, was schon heute in der digitalen Transformation in der Immobilien- und Bauwirtschaft möglich ist, das ist die Intention des Bim Awards, der diese Woche zum zweiten Mal im Haus der Architekten in Stuttgart vom BIM-Cluster Baden-Württemberg verliehen wurde. „Der Verein möchte als Plattform dienen, über die sich die Akteure im Land austauschen und vernetzen können“, sagte Alexander Kuhn, Vorstandsvorsitzender des Bim Cluster Baden-Württemberg, anlässlich der Verleihung der Awards. Noch sei aber viel Aufklärungsarbeit notwendig, bis sich Bim als allgemein gebräuchliche Planungsmethode durchgesetzt habe. Durch die immer größere Verbreitung werde sich die Umsetzung der Methodik in den kommenden Jahren aber weiter beschleunigen, ist sich Alexander Kuhn sicher.

„BIM und die Vernetzung der am Bau Beteiligten werden in wenigen Jahren Alltag sein“, prophezeit auch Rainer Mang, Geschäftsführer der Abteilung Wirtschafts- und Baurecht beim Verband Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Die Digitalisierung habe das Leben in den vergangenen Dekaden radikal verändert. „Für uns sind heute Dinge selbstverständlich, die wir noch vor ein paar Jahren für Science-Fiction gehalten haben.“ Diesem Wandel unterliege auch die Bauwirtschaft, so Rainer Mang.

Katrin Schütz, Staatssekretärin im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, sieht das ähnlich: Die Digitalisierung verändere nicht nur das Bauen, sondern alle Lebensbereiche. Jetzt gelte es, den Transformationsprozess zu gestalten und die Menschen mitzunehmen. „Digitalisierung ist das, was wir daraus machen“, so die Staatssekretärin. Baden-Württemberg werde nur dann einer der führenden Innovations- und Wirtschaftsstandorte bleiben, wenn es gelinge, die Chancen der Digitalisierung in allen Wirtschaftsbereichen zu nutzen. Die Bauwirtschaft sei dabei eine der Schlüsselbranchen mit einem entscheidenden Anteil an der Bruttowertschöpfung und Beschäftigung. Die Gewinner des diesjährigen Awards (siehe unten) wurden in fünf Kategorien geehrt. Insgesamt hatten 15 unterschiedliche Unternehmen, Verbände und Bildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg ihre Arbeiten und Projekte für den diesjährigen BIM-Award eingereicht.



BIM Award: Preisträger



Preisverleihung. Der diesjährige BIM-Award wurde in fünf Kategorien vergeben. Die Preisträger im Einzelnen:

Kategorie Lehre: Karlsruher Institut für Technologie: Entwicklung eines interdisziplinären BIM-Moduls. Studierende erhalten dabei durch die eigenständige Entwicklung eines Entwurfs (3D), die Bauablaufsimulation (4D) und die Kostenkalkulation (5D) mithilfe der digitalen Methode vertiefte praktische Kenntnisse über BIM-Prozesse.

Kategorie Forschung: Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart für das Projekt ITKE Research Pavilion 2016/2017 prämiert. Dabei handelt es sich um eine Leichtbaukonstruktion aus faserverstärktem Kunststoff, welche im Rahmen eines Masterprogramms von Studierenden und Forschern des Instituts geplant und gebaut wurde.

Kategorie Prozesse/Organisation: Früh Engineering Stuttgart. Das Unternehmen hat mithilfe von BIM einen Laser-Scanning-Prozess entwickelt, der die Maßgenauigkeit der Schalungsbauteile zur Herstellung des Schalentragwerks des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs überprüft.

Kategorie Handwerk/KMU: Hemminger Ingenieurbüro und Smart Data Factory für die Arbeit „BIM-Daten on the fly mit Smartphone-App“.

Kategorie Besondere Projekte: Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg: Einsatz der BIM-Methode im Projekt 2. Gauchachtalbrücke. Hier wurde BIM u.
a. zur Verbesserung der Projektorganisation und -kommunikation sowie der Schnittstellenkoordination angewendet.

Ed. Züblin AG / Strabag AG erhielt für „Siemens BT@Zug“ den BIM-AWARD. Bei dem Projekt handelt es sich um den Neubau eines Büro- sowie eines Produktionsgebäudes für die Siemens AG Schweiz, welcher mithilfe von BIM.5D® umgesetzt wird.