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Immobilien regional

Eigentum oder Miete?


Trend. In Großstädten wie Stuttgart haben die Immobilienpreise ein Niveau erreicht, bei dem es sich selbst gut Verdienende zweimal überlegen, ob sie ihre Mietwohnung zugunsten von Eigentum aufgeben sollen.

Wohnraum in Stuttgart ist mittlerweile für viele Menschen unerschwinglich. Das spüren auch jene, die sich eigentlich ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen könnten, und wohnen lieber weiter zur Miete. „Was zählt, ist der absolute Preis“, erklärt Kerstin Schmid, Geschäftsführerin bei E & G Private Immobilien in Stuttgart.



Wer heute für eine Wohnung in der Landeshauptstadt 3000 Euro Miete zahlt (Killesberg, 200 Quadratmeter), müsste für eine gleich ausgestattete Wohnung in ähnlicher Lage oft ein Vielfaches ausgeben (Killesberg Neubau im Schnitt bis zu 13
000 Euro pro Quadratmeter). „Da überlegen sich auch die, die es sich vielleicht leisten könnten, ob sich die Investition wirklich lohnt“, sagt die erfahrene Maklerin. Sie widerspricht damit auch der gängigen Meinung, dass derzeit mieten teurer als der Kauf einer Immobilie sei. Dennoch geht auch Björn Holzwarth, geschäftsführender Gesellschafter bei E & G Private Immobilien davon aus, dass die Preise weiter steigen, aber langsamer. Zum Klientel von Kerstin Schmid gehören vorwiegend Manager, Ingenieure und Wissenschaftler, die nicht jeden Euro herumdrehen müssen. Aber auch in diesem Segment wird die Luft nach oben immer dünner. Wer hier dazugehört, gibt für eine Wohnung in der Landeshauptstadt in einer der Toplagen maximal zwischen 1,6 und 1,8 Millionen Euro aus. Für ein Haus können es auch schon einmal 2,8 Millionen Euro sein, im Einzelfall aber auch mehr. „Dann ist aber Schluss“, so Kerstin Schmid. Vor allem im Bereich zwischen 600000 und 1000000 Euro fehle es derzeit an Angeboten. Selbst wer in guter Lage wie dem Killesberg ein Haus zu verkaufen hätte, würde sich damit aktuell schwertun, weil er für den Gegenwert gerade noch eine Eigentumswohnung bekomme.

Dass die Käufer nicht mehr bereit sind, jeden Preis für ihre Wunschimmobilie zu bezahlen, spürten mittlerweile auch all jene, die in Stuttgart Luxuswohnungen ab etwa zwei Millionen Euro verkaufen wollen. Rund 30 derartige Objekte gibt es derzeit in der Landeshauptstadt. Die Maklerin rechnet bei diesen Objekten durchschnittlich mit einer Vermarktungszeit zwischen neun und zwölf Monaten. „Das betrifft die meisten Wohnungen größer als 160 Quadratmeter.“ Trotzdem gebe es natürlich auch Ausnahmen. Wohnungen in besonders tollen Lagen mit einer super Ausstattung ließen sich auch weiterhin zeitnah verkaufen, sagt sie. Trotzdem: Manche Immobilieninteressenten betreut das Unternehmen auch schon mehr als zwei Jahre. „Das wirklich Perfekte zu finden dauert einfach“, so Björn Holzwarth und rät Immobilieninteressenten, nicht zu schnell aufzugeben. Dennoch geben rund 30 Prozent aller Immobilienkäufer irgendwann entnervt bei der Suche nach ihrer Wunschimmobilie auf, so Kerstin Schmid. Dafür steigt das Interesse an Stuttgarter Edelimmobilien aus dem Ausland. Vor allem Schweizer würden sich auch für die größeren Einheiten interessieren, so die Maklerin.

Als Folge des engen Immobilienmarktes in der Landeshauptstadt würden Immobilieninteressenten deshalb auch verstärkt in die Landkreise rund um Stuttgart ausweichen. E & G Immobilien hat sich darauf mit eigenen Dependancen in den Teilmärkten eingestellt. Der vor einigen Jahren angepeilte Franchiseansatz passe nicht mehr in die Strategie der Gesellschafter und werde deshalb nicht weiter verfolgt.